IG Schildgen übergibt 2.179 Bürger-Unterschriften gegen geplante Umbaumaßnahmen
Bislang 2.179 Bürgerinnen und Bürger haben in der Zeit vom 19.05. bis 31.05.2022 mit ihrer Unterschrift den Bürgerantrag der Interessengemeinschaft Schildgen e.V. gegen die geplanten Umbaumaßnahmen entlang der Altenberger-Dom-Straße unterstützt. Die Unterschriftenlisten wurden nun am 31.05.2022 von IG-Vertretern im Rahmen der Sitzung des Ausschusses für Mobilität und Verkehrsflächen an den Ausschussvorsitzenden Dr. Josef Cramer übergeben.
Konkret wendet sich dieser Antrag gegen den ersatzlosen Entfall aller Kurzzeitparkplätze und gegen die Einrichtung absoluter Halteverbote entlang der gesamten Altenberger-Dom-Straße von Kempener Straße bis Leverkusener Straße sowie die erschwerte Zufahrt bzw. deren Wegfall zu verschiedenen privaten Kundenparkplätzen, wie neben dem Irish Pub und neben der Firma BROICH.
Die Interessengemeinschaft Schildgen und die unterzeichnenden BürgerInnen befürchten bei Umsetzung der derzeit geplanten Maßnahmen einerseits eine weitere Zunahme des Durchgangsverkehrs und damit zusammenhängend entgegen der von Verwaltung und Politik gemachten Ankündigung eine Verschlechterung der Aufenthaltsqualität vor Ort. Zudem werde BürgerInnen und KundInnen die Erreichbarkeit des Ortskerns erschwert.
„Es ist bezeichnend, dass unter den Unterstützern fast ausschließlich Bürger aus Schildgen und Katterbach, alternativ aus angrenzenden Ortsteilen sind. Das unterstreicht die enorme Bedeutung des Einzelhandels in Schildgen und die Befürchtungen, die man in Schildgen mit Umsetzung der geplanten Baumaßnahmen hat“, so Klaus Broich, langjähriger IG-Vorsitzender und Inhaber eines familiengeführten Traditionsgeschäfts an der Altenberger-Dom-Straße.
Eine von der IG Schildgen durchgeführte Mobilitätsumfrage unter 11.391 KundInnen ergab, dass zwei Drittel aller KundInnen die Geschäfte entlang der Altenberger-Dom-Straße mit dem KFZ aufsucht, lediglich 6% nutzen das Fahrrad. Mit Wegfall nahezu aller Parkplätze entlang der Altenberger-Dom-Straße bangen die Gewerbetreibenden um ihre Existenz und die Zukunft ihrer MitarbeiterInnen.
Schließungen der Geschäfte führten zwangsweise zu einem Entfall der Funktion des Ortskerns als Nahversorgungszentrum und damit auch zum Verlust von Aufenthaltsqualität. Es zeichne sich ab, dass Schildgen dann zu einem Wohn- und Schlaftrabanten verkommen könne.
Der Mehrheit der Mitglieder im Ausschuss für Mobilität und Verkehrsflächen schienen die Belange und Befürchtungen von 2.179 BürgerInnen jedoch nicht gravierend genug zu sein. Sie stimmten
am vergangenen Dienstag den von der Verwaltung vorbereiteten Beschlussvorlagen und somit der Ausarbeitung einer Entwurfsplanung für den Teil der Altenberger-Dom-Straße zwischen Leverkusener Straße und Schlebuscher Straße zu.
Die Planungen für den übrigen Teil der Altenberger-Dom-Straße sollen in bisheriger Form fortgeführt werden. Der Kampf der Schildgener HändlerInnen für einen lebenswerten Ortsteil geht nun in die nächste Runde: Der Bürgerantrag der Interessengemeinschaft wird Gegenstand des Ausschusses für Anregungen und Beschwerden am 31.08.2022 sein.
Die IG Schildgen befürchtet, dass auch die im gestrigen Ausschuss mehrfach angekündigte Bürgerbeteiligung eine leere Worthülse bleiben könnte. Die gestrige Diskussion im Ausschuss erweckte bei den im Zuhörerraum anwesenden Mitgliedern der IG Schildgen jedenfalls kein Vertrauen darauf, dass die Sorgen und Bedenken der BürgerInnen und HändlerInnen Beachtung finden könnten und konstruktiv an einer gemeinsamen Lösung gearbeitet werde. Auch, die Ankündigung der FDP-Fraktion, sie stimme einer weiteren Planung nur zu, wenn im Kernabschnitt Parkplätze in angemessener Größenordnung kompensiert würden, stimmt die IGVerantwortlichen nur vorsichtig optimistisch.